Die „besten Freunde” eines Mädchens oder: Die ökologische Synthese von Schönheit und Freude

In dem Film Blondinen bevorzugt singt Marilyn Monroe den Titel Diamonds Are a Girl´s Best Friend.

Diamanten sehen erst einmal unscheinbar aus. In Indien sind sie seit Jahrtausenden bekannt und geschätzt. Erst um 1200 kamen sie über die Handelsroute der Seidenstraße nach Europa. Hier wurde im 14. Jahrhundert das Schleifen dieses extrem harten Minerals weiterentwickelt und damit wuchs die Begehrlichkeit nach diesen Steinen explosionsartig an. Vor allem Handwerker*innen aus den Niederlanden bringen diese Schmuckstücke in den schönsten Farben zum Funkeln. Dem Feuer der Diamanten.

Allein schon aus diesem Grund sind Diamanten hoch begehrt und erzielen je nach Schliff und Reinheitsgrad enorme Preise. Goldschmied*innen fertigen aus ihnen mit Edelmetallen exklusive und wunderschöne Schmuckstücke.

Diamanten sind zudem der härteste natürliche Stoff. Sie werden in der industriellen Fertigung u.a. zum Bohren, Schleifen und Schneiden eingesetzt und sind kaum zu ersetzen.

Doch beginnt die Nachhaltigkeit eines Produkts immer mit seiner Gewinnung.
Und den Folgekosten für die Umwelt. Diese entstehen! Immer! Die Kehrseite des Handels mit diesen begehrten Mineralien sind auch heute noch oftmals unerträgliche Arbeitsbedingungen und Umweltzerstörung in hohem Ausmaß.

Versiegte Brunnen und vertriebene Bewohner sind einige der Auswirkungen. Einen Eindruck erleben Sie in diesem Werbefilm einer Mining-Gesellschaft. Was bleibt, ist totes Land.

Auch Kriege und Waffenkäufe wurden und werden mit Diamanten finanziert, denn diese sind leicht transportierbar und sind als „Zahlungsmittel“ im Tausch gegen Waffen akzeptiert.

Die Förderer dieses Reichtums haben oftmals nichts von den Schätzen, die sie ans Tageslicht bringen. Peter Bock-Schroeder macht dieses Problem sichtbar: Er fotografierte 1954 in Bolivien Bergleute und ihre Familien und dokumentierte die kärglichen Bedingungen, unter denen sie ihr Leben leben mussten. Ein Leben in Hütten, ohne Fenster und ohne Bett. Oft hausten sie zu fünft oder mehr in einem Raum. Und noch 1961 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung 25 Jahre. Die Säuglingssterblichkeit lag bei 60%. Ja, es hat sich seitdem einiges gebessert.

Doch ob Gold in Bolivien oder Diamanten in Afrika: auch heute noch sind die Arbeitsbedingungen oft menschenunwürdig. Zudem verdienen die Schwächsten in der Kette, die, die diese Rohstoffe abbauen, das geringste Geld. So werden Produkte eben niemals oder nur sehr selten nachhaltig produziert. Aber der Fingerzeig auf die Vermögenden als Konsumenten von Luxusgütern wäre zu leicht. Denken wir beispielsweise an die Bedingungen von Kleinbauern in der Lebensmittelindustrie oder die Näher*innen in der Bekleidungsindustrie. Nachhaltigkeit beginnt beim eigenen Speiseplan und im eigenen Kleiderschrank.

Peter Bock-Schroeder Hütte einer Bergmannsfamilie aus Patino, Bolivien 1954 © Estate Bock-Schroeder

Peter Bock-Schroeder: Hütte einer Bergmannsfamilie aus Patino, Bolivien 1954 © Bock-Schroeder-Foundation 

Dass es auch völlig anders gehen kann mit dem Reichtum eines Landes, das beweist Botswana.

Seretse Khama, ein weiser und verantwortungsbewußter Landesfürst ist dafür verantwortlich. Er führte sein Land 1966 aus der Abhängigkeit des Empire hin zu einer wohlhabenden Demokratie. Ein Ausnahmestaat in Afrika mit hohen sozialen Leistungen, mit kostenloser Bildung für alle Kinder und mit einem umfassenden Gesundheitssystem für alle Bürger. Der Wohlstand von Botswana geht auf Diamanten zurück, die Seretse Khama 1966 für sein Land vor den Briten sichern musste.

Entstanden sind Diamanten unter extremem Druck in großer Tiefe und haben eines mit Kohle gemeinsam: sie sind aus Kohlenstoff. Dies brachte britische Unternehmer auf eine spannende Idee.

Denn wenn durch Verbrennungsprozesse schon CO² entsteht, und wenn wir es im Rahmen einer Dekarbonisierung aus der Luft zurückholen müssen, warum nicht einfach Diamanten daraus machen?

Die Stromquelle dazu ist nachhaltig erzeugte Energie.

Man nehme Kohlendioxid aus der Atmosphäre, Regenwasser sowie Wind- und Sonnenenergie. Und in zwei Wochen entstehen Diamanten. Ein großartiger innovativer Einfall in einer Zeit, in der schon allein durch die Klimakrise klar ist, dass wir auf einiges verzichten müssen, einiges anders bewerten und einiges anders tun.

Ein Unternehmen zeigt uns mit Einfallsreichtum und Innovationsgeist einen Weg, damit wir etwas Schönes weiter voll Freude nutzen können. Dies unterstützt den UNO-Punkt 12 „Nachhaltige Produkte und nachhaltigen Konsum” in diesem Fall auf wunderbare Weise. Die Luft wird sauberer, das Klima besser, und die Schmucksteine an Finger und Hals sind garantiert mit den Bedingungen für Nachhaltigkeit gefertigt worden. Doch wir müssen beim Einkauf danach fragen!

Dann können Sie auf dem nächsten Fest beiläufig äußern, dass Sie Diamanten im Grunde nur aus ökologischen Gründen tragen. Also „eigentlich”, um das Klima zu retten.

Douglas Kirkland: One Night with Marilyn, 1961 © Kirkland Douglas

Damit solche wunderbaren Aufnahmen entstehen, nehmen Fotograf*innen oft einiges in Kauf. So wie hier Kirkland Douglas. Für diese Fotos von Marilyn Monroe in ihrem Bett hängte er sich samt seiner Apparate in luftiger Höhe in das harte Metallgestell der Freilufttreppe.

Douglas Kirkland, Marilyn Monroe, 1961 © Douglas Kirkland

Der Fotograf lernte zuerst einmal das Handwerk des Entwickelns und das Herstellen fertiger Bilder.  Aber nie fotografieren.  So begann er mit dem Fotoapparat zu reisen. Er zeichnete seine Reisen durch Schweden, England und Belgien auf. „Reisen ist die beste Ausbildung für einen Fotografen“, schrieb er. „In diesen Wanderjahren konnte ich experimentieren und schießen, wie ich wollte. Ich hatte Zeit, es gab kein „Muss“ und es war kein Problem, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich war mit meiner Kamera verheiratet. “

Zudem entstanden auf seinen Reisen nach Nord- und Südamerika, durch Europa und in den Nahen Osten berührende und eindrucksvolle Fotografien wie die Portraits der Bergarbeiter und ihrer Familien in Bolivien. Peter Bock-Schroeder ist einer der noch wenig bekannten und doch großartigen Fotografen des 20. Jahrhunderts. Seine Liebe zu den Menschen und Landschaften und ein ganz besonderer Blickwinkel begleiteten sein ganzes Berufsleben.

Douglas Kirkland begann im Alter von 24 Jahren als „Staff Photographer“ beim LOOK MAGAZIN. Dort erhielt er 1961 den Auftrag für eine Photoserie mit Marilyn Monroe, deren Ziel es war, eine Cover-Aufnahme für die 25-jährige Jubiläumsausgabe des begehrten Hochglanzmagazins abzulichten. Diese „Nacht mit Marilyn“-Photoserie ließ den noch jungen Photographen sofort weltbekannt werden.

Das „Who’s Who“ bemerkenswerter Persönlichkeiten hat für Kirkland posiert, ebenso herausragende Fotografen wie Man Ray oder Jacques Henri Lartigue bis hin zu Wissenschaftlern wie Stephen Hawking. Zu den Prominenten, die er fotografiert hat, gehören Mick Jagger, Sting, Björk, Arnold Schwarzenegger, Morgan Freeman, Orson.