Der Wahnsinn von Mangel und Verschwendung

Etwa 3,1 Millionen Kinder unter 5 Jahren verhungerten, starben an Mangel an Essen. Das sind rund 8.500 Kinder unter fünf Jahren täglich oder etwa alle zehn Sekunden ein Kind (UNICEF 2020).

Fotos können dramatische Botschaften senden und eine solche lieferte auch James Nachtwey 1992 aus Somalia. Nachtwey’s Philosophie seines Tuns: „I have been a witness, and these pictures are my testimony. The events I have recorded should not be forgotten and must not be repeated.“

Die Geschichte hat uns leider gelehrt, dass sich Dinge wiederholen und das regelmäßig, so grausam sie auch sind. Die derzeitige Lage durch Klimaveränderung und das aktuelle Coronavirus verschärft nochmals diese Situation der Ärmsten der Armen.  

James Nachtwey: Somalia, Famine victim sewn into burial shroud (Hungersnotopfer in Leichentuch eingenäht), 1992 © James Nachtwey

Georg Gerster: Wagenladungen von eßbaren Tomaten und Kürbissen verrotten nahe Homestead, Florida, USA, 1982 © Georg Gerster Nachlass

Während Hunger unermessliches Leid über Menschen bringt, werden jährlich etwa 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel  vernichtet. (Die Verbraucherinitiative e.V.: Lebensmittelmüll in Zahlen, Nov. 2019)

Die vermeintliche Farbenpracht der scheinbar abstrakten Fotografie von Georg Gerster zeigt eine konkrete Begleiterscheinung des Konsums der Industrienationen:  LKW-Ladungen mit roten und grünen Tomaten, orangefarbenen und gelben Kürbissen. Sie sind aber nicht etwa zum Verkauf bestimmt! Es handelt sich um eine Produktion, die ausgesondert wurde, weil sie die Anforderungen an Größe, Form, Farbe oder andere Kriterien nicht erfüllte, hier in Florida 1982.

ist ein  Dokumentarfotograf aus USA, der besonders als Kriegsberichterstatter bekannt ist und damit zu den bedeutendsten Vertretern der zeitgenössischen Dokumentarfotografie gehört. Regelmäßig riskierte er in den Krisenherden dieser Welt sein Leben.

gilt als Pionier der Luftbildfotografie und war in dieser Eigenschaft einer der faszinierendsten und ersten Luftbildarchäologen der Welt. Gerster liebte diese Erde und zeigt in wunderschönen Aufnahmen die Schönheit unseres Planeten –  deckte dabei aber auch auf subtile Art und Weise manche Sinnlosigkeit menschlichen Handelns auf.